Biene ist nicht gleich Hummel, ist nicht gleich Wespe, ist nicht gleich Hornisse. Heute widmen wir uns den faszinierenden Hummeln (lat. Bombus Bombini), einer unglaublich wichtigen Gruppe von Bestäubern. Obwohl sie eng mit Honigbienen (Apis mellifera) verwandt sind, haben Hummeln ihre einzigartigen Eigenschaften und spielen eine wesentliche Rolle in unserem Ökosystem.
Ähnlichkeiten und Unterschiede von Hummel und Honigbienen:
Hummeln und Honigbienen teilen viele Gemeinsamkeiten. Beide sind soziale Insekten, die in Kolonien leben, und beide sind hervorragende Bestäuber. Doch es gibt auch wesentliche Unterschiede. Hummeln sind in der Regel größer und haben ein pelziges Erscheinungsbild, während Honigbienen schlanker und weniger behaart sind. Hummelkolonien sind auch kleiner als die von Honigbienen, oft nur einige hundert Individuen umfassend.
Es gibt ihn doch: Den Hummelhonig
Sowohl Hummeln als auch Honigbienen sammeln Nektar, der zu Honig verarbeitet wird, anders als Wespen oder Hornissen. Jedoch ist bei Hummeln die Menge deutlich geringer. Honigbienen sind effizientere Sammler und produzieren Honig in Mengen, die weit über ihren eigenen Bedarf hinausgehen, was die Honigernte durch Menschen ermöglicht. Hummeln hingegen produzieren nur kleine Mengen an Honig, gerade genug, um ihre Kolonie zu versorgen wenn sie bei schlechten Wetter ein paar Tage nicht sammeln können, und dieser wird typischerweise nicht von Menschen geerntet. Die Menge hat mit dem unterschiedlichen Überwintern von Honigbienen und Hummeln zu tun.
Überwinterung von Kolonien:
Ein weiterer signifikanter Unterschied liegt im Überwinterungsprozess. Honigbienenkolonien überdauern den Winter als Gruppe. Sie sammeln und speichern Honig, um sich während der kalten Monate zu ernähren, und halten sich durch das Erzeugen von Wärme am Leben. Im Gegensatz dazu überleben bei Hummeln nur die befruchteten Königinnen den Winter. Sie suchen sich ein geschütztes Versteck, wie beispielsweise unter der Erde, und verfallen in eine Art Winterschlaf (Diapause). Die restliche Kolonie, einschließlich der Arbeiterinnen und männlichen Hummeln, stirbt mit dem ersten Frost.
Während der Wintermonate ruhen die Hummelköniginnen in ihrer Diapause und zehren von ihren Energiereserven. Diese Ruhephase ist entscheidend für das Überleben der Art, da sie der Königin ermöglicht, Energie zu sparen und im Frühling eine neue Kolonie zu gründen. Sobald die Temperaturen im Frühjahr steigen, erwachen die Königinnen und beginnen, nach einem geeigneten Ort für den Bau eines neuen Nestes zu suchen. Dies ist der Beginn des Lebenszyklus einer neuen Hummelkolonie.
Mythos entkräftet: Hummeln und das Fliegen:
Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Hummeln aufgrund ihres Körperbaus eigentlich nicht fliegen können, und nur fliegen weil sie nicht wissen das sie es nicht können. Dies ist natürlich ein Irrglaube. Die Wissenschaft hat gezeigt, dass Hummeln durch schnelle Flügelschläge und eine rotierende Bewegung fliegen, was ihnen trotz ihres robusten Körpers einen bemerkenswert geschickten Flug ermöglicht.
Honigbienen Schutz ist auch Hummel Schutz: Was gut für Honigbienen ist, ist oft auch gut für Hummeln. Beide Arten profitieren von einer Vielzahl von Blütenpflanzen und einem gesunden, pestizidarmen Umfeld. Die Erhaltung natürlicher Lebensräume und die Förderung der biologischen Vielfalt sind Schlüsselelemente für das Überleben dieser Bestäuber.
Die Wunder der Natur sind endlos faszinierend, besonders wenn es um unsere pelzigen Freunde, die Hummeln, geht. Obwohl sie Honigbienen in vielerlei Hinsicht ähneln, haben Hummeln ihre einzigartigen Merkmale und Verhaltensweisen. Indem wir ihre Bedürfnisse verstehen und schützen, tragen wir zum Erhalt dieser wichtigen Bestäuber bei. Lasst uns weiterhin ein Umfeld fördern, in dem sowohl Hummeln als auch Honigbienen gedeihen können!
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